Gedankenlesen mit Prototypen

Sagen Sie, was Ihnen als erstes in den Sinn kommt ohne darüber nachzudenken – schnell!

  • 1
    ein Werkzeug
  • 2
    eine Farbe
  • 3
    ein Instrument

Die meisten Menschen unseres Kulturkreises antworten auf diese Fragen mit Rot, Hammer, Geige.
Die zweithäufigsten Antworten sind Blau, Zange und Klavier. Auch Schraubenzieher und Flöte werden sehr oft genannt.

Um eine spontane Antwort zu erzwingen, können Sie vorher auch einfache Rechenaufgaben stellen: “3+5=,2+6=,3*2=.. Sag mir schnell ein Werkzeug..”
Eine etwas weniger offensichtliche Methode wäre, die Versuchsperson mit einer anderen Aufgabe zu beschäftigen und ihr währenddessen die Fragen zu stellen (“Ordnen Sie diese Begriffe..”).

Typische Antworten

  • Zahl zwischen 1 und 10: 7(!!), 3(!), 5

  • Farbe: rot(!!), blau(!), gelb

  • (gut riechende) Blume: Rose

  • wildes Tier: Löwe(!), Tiger

  • Möbelstücke: Stuhl(!), Tisch

  • Haustier: Katze, Hund

  • eine zweistellige Zahl unter 50, beide Zahlen ungerade, beide Zahlen unterschiedlich: 37

Fordern Sie jemand auf eine Wendeltreppe zu beschreiben, wird die Person fast immer mit dem Finger eine kreisförmige Bewegungen nach oben machen.

Gedankenlesen mittels Fischen

Wenn Sie dieses Experiment als „Gedankenlesen“ vorführen möchten, können Sie auch nach der richtigen Antwort „fischen“. Hierzu stellen Sie zuerst eine Behauptung auf „Ich denke es könnte die Farbe Blau – und ein Hammer sein.“. Während Sie das sagen warten Sie auf die Reaktion. Ist die Reaktion positiv, fragen sie weiter: „ist es ein Hammer? Ja ich denke es ist ein Hammer.“.

Ist sie negativ sagen Sie: „…aber ich denke das Werkzeug ist etwas kleiner – es ist eine Zange.“ oder „Nein Blau ist doch etwas zu kalt für Sie – ich denke es ist Rot – ja es ist Rot.“

Wichtig ist nur, dass Sie den Eindruck machen, als hätten sie es nur spannend machen wollen bzw. als seien sie gerade im Prozess des Gedankenlesens – Schauspielerei ist alles.
Eine, meiner Meinung nach, recht gelungene Darstellung dieses „Gedankenlesens“ wird in der TV-Serie „The Mentlist“ dargestellt.

Party Gedankenlesen

Dieses Gruppen Experiment ist genau das Richtige für eine lahme Party.

Stellen Sie sich vor, die gesamten Gäste werden zu Gedankenlesern, sie beschäftigen sich miteinander und dürfen sich auch noch an den Händen halten.

Wichtig: Wie bei den meisten psychologischen Experimenten, sollten die Versuchspersonen natürlich nicht wissen, was tatsächlich geschieht. Würden Sie die Ursachen kennen, würde das Experiment wahrscheinlich keinen Spaß mehr machen. Stattdessen können Sie es als Gruppen-Gedankenlese-Experiment verkaufen ;)

  • 1
    Die Gäste bilden Paare
  • 2
    Die Paare entscheiden, welcher von Ihnen der Sender und welcher der Empfänger ist
  • 3
    Der Sender ergreift die Hand des Empfängers.

Ihr Text

„Wichtig ist: Nutzt eure Intuition. Das erste, was euch durch den Kopf geht, ist was ihr senden sollt – und es ist das richtige für die Empfänger – sonst wird es sehr kompliziert für die Empfänger.
Ich gebe euch die Themen vor:
Wählt eine Frucht – sendet sie an die Empfänger – fertig!?
Nun möchte ich, dass die Empfänger den Sendern sagen, was sie empfangen haben. Alle, die richtig lagen, heben die Hand. […]Ein paar von euch? Perfekt! (positives Feedback)…“
Nächste Runde: „Nur denken – nicht sagen – ein Gemüse.“

Hinweis: In jeder Runde können Sender und Empfänger tauschen.

Gute Beispiele sind einfache Kategorien: eine Zahl zwischen 1 und 10, Möbelstück, Werkzeug, Instrument, Vogel, Emotion, Spielkartenfarbe, eine hohe Spielkarte dieser Farbe, Küchengerät, Jahreszeit usw.

Geben Sie den Partygästen eine Ersatzerklärung. So werden sie immer wieder gerne zu einer Party von Ihnen kommen. Erklären sie hingegen, wie es wirklich funktioniert, wird das Experiment nächstes mal uninteressant und langweilig sein und vermutlich auch gar nicht funktionieren.

weitere Ideen: instrumentale oder atmosphärische Musik. Da (wegen der Prototypen) alle die selben Antworten haben, verhindert die Musik, dass ein Paar die Antwort eines anderen hört. Musik verhindert oft auch tiefere Gedanken und fördert so rasche intuitive Antworten. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass sich die Paare näher zueinander beugen müssen – was bei einer Party oft erwünscht ist ;)
Aber natürlich hat absolute Stille auch Ihren Reiz und das Experiment wird bedeutungsvoller.

Erklärung

  • Zufall: In einer größeren Gruppe müssen auch zufällige Übereinstimmungen zu finden sein
  • Prototypen
  • Synchronität der Gedanken: Wenn sich zwei Menschen lange kennen, haben diese ähnliche Muster beruhend auf Ihren gemeinsamen Erfahrungen. Sie haben auch die selben Auslöser für Gedanken. Diese Auslöser können hierbei oft unbewusst und nicht nachvollziehbar sein. Beispielsweise weiß die Mutter, dass ihr Sohn sie jetzt anruft, weil beide eine Doku im TV gesehen haben, die sie unbewusst aneinander erinnert.

Wenn Sie diese Erklärung für sich behalten, werden Ihre Gäste auch das nächste Mal wieder mit Freude bei diesem Experiment dabei sein.

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