Die Stuhl-Levitation

(Levitation – levare -Schweben)

Ein sehr altes okkultes Experiment, dass Uri Geller in der TV-Show „The next Uri Geller“ zum Besten gab.

Der Ablauf

Eine schwere Person sitzt auf einem Stuhl. 4 Leute, welche sogar Kinder sein können, versuchen die Person vom Stuhl zu heben, indem sie nur ihre Zeigefinger benutzen.
Dazu stehen 2 Personen vorne links und rechts – und 2 hinter der Versuchsperson.
Sie falten ihre Hände (wie beim Beten) und strecken die Zeigefinger aus.
Mit den Zeigefingern gehen die Vorderen unter die Kniekehlen der Versuchsperson und die hinteren unter die Achselhöhlen.
Nun versuchen sie die Person anzuheben, was ihnen natürlich nicht gelingt.
Nach einer mystischen Beschwörung wird die Person plötzlich federleicht und scheint sich fast von selbst in die Lüfte zu heben.

Der mysteriöse Ablauf dieses Experiments wurde bereits 1665 vom Physiker Samuel Pepys in seinem Tagebuch dokumentiert.

„An diesem Abend schilderte ich Mr. Brisband, als wir van Zauberei und allerlei Gaukelspiel sprachen, einige meiner eigenen Akrobatenkunststücke; er erzählte mir, was er in Frankreich kennen gelernt hatte. Folgende Worte:

Voyci un Corps mort,
Royde comme un Baston,
Froid comme Marbre,
Leger comme un esprit,
Levons te au nom de Jesus Christ.

Deutsch:
Hier ist ein Toter, Steif wie ein Stock,
Kalt wie Marmor,
Leicht wie ein Geist.
Wir heben dich hoch im Namen ]esu Christi.

Er hatte vier kleine Mädchen gesehen, alle sehr jung, jedes ein Knie gebeugt; und eine begann, die erste Zeile in das Ohr der nächsten zu flüstern, und die zweite flüsterte sie der dritten zu, und die dritte der vierten, und sie der ersten. Dann begann die erste mit der zweiten Zeile, und so rundherum, bis zum Schluss, und dabei legte jede nur einen Finger unter einen Knaben, der flach auf dem Boden lag, als ob er tot sei; am Ende ihrer Worte hoben sie mit ihren vier Fingern den Jungen so hoch, wie sie nur reichen konnten, und er [Mr. Brisband], der dabei war und sich darüber wunderte, das Geschehen aber auch mit Furcht betrachtete, denn sie wollten, daß er statt eines der kleinen Mädchen teilnahm, das noch sehr jung war und Mühe hatte, die Worte nach zusprechen, rief, weil er befürchtete, der Knabe könne einen Trick anwenden oder sehr leicht sein, den Koch des Hauses, einen sehr kräftigen Burschen, wie Sir G. Carterets Koch, der sehr füllig ist, und sie hoben ihn genauso hoch. Dies ist eines der merkwür­digsten Dinge, die ich je gehört habe, aber er spricht ja aus eigener Erfahrung, und ich glaube aufrichtig, dass es wahr ist. Ich fragte ihn, ob die Mädchen protestantisch oder katholisch waren. Er sagte mir, sie seien Protestantinnen, was mir das Ganze noch merkwürdiger erscheinen ließ.

– aus dem Buch „Mein paranomales Fahrrad” von Gero von Randow in einem Artikel von Martin Gardner

Uri Geller bevorzugte hier aber die amerikanische Veriante:

Eine der 4 hebenden Personen hält eine Hand flach über den Kopf der Versuchsperson, welche aufrecht auf einem Stuhl sitzt.

Jetzt geht es reihum und jeder hält jeweils die linke Hand flach über die seines Vorgängers, ohne diese zu berühren, dann die rechte Hand, bis 8 Hände einen Turm bilden.
Dann werden diese Hände rasch in umgekehrter Reihenfolge weggezogen und jeder nimmt seine Position ein. Jetzt wird noch rasch eine „Beschwörungsformel“ von allen gemeinsam gerufen – und schon ist die Versuchsperson federleicht und kann bis nach ganz oben gehoben werden.

Die Erklärung

Bei Geller waren die Heber allesamt ausgewachsene Männer.
Der zu Hebende hatte gerade mal 80kg. 80/4=20kg (100/4=25 – auch nicht viel mehr)

Jeder hatte eine ideale Hebe-Position und obwohl nur je 2 Finger zum Einsatz kamen, wurde das Gewicht ideal verteilt und übertragen.

Zu Beginn wurde quasi eine demotivierende Suggestionsformel gesprochen „Es ist unmöglich ihn so zu heben“ jeder hatte es „für sich“ versucht und es wurde absichtlich kein gemeinsamer Zeitpunkt für das Heben abgewartet. So wird das Gewicht einseitig verteilt und die Hebenden müssen nacheinander kapitulieren.

Wer schon mal gemeinsam mit jemanden etwas heben musste, weiß, dass man das auf 1, 2, 3 oder Ho-Ruck usw. macht – nur so kann man gemeinsam zum selben Zeitpunkt seine ruckartige Kraft einsetzen und den bewegungslosen Punkt überwinden.

Gellers 1,2,3 war sein geliebtes „Achad, staim, schalosch“ (od. achad, stain, schulich) … und so lächerlich wie es klingt – genau das heisst 1,2,3 auf Hebräisch *lol*

Das gemeinsame Sprechen der Formel hat aber nicht nur den Sinn, das Heben zu timen – es dient auch als gemeinschaftliche Suggestionsformel und es leert die Lungen zum selben Zeitpunkt, was ebenfalls Wirkung haben könnte.

Der gemeinsame Druck auf den Kopf der Versuchsperson, oder das Halten der Hände über den Kopf, hat ebenfalls eine Wirkung:
Dadurch fühlen sich die Arme leichter an.
Vielleicht kesst du den alten Kindertrick, bei dem man in einem Türrahmen steht und mit den, nach außen zeigenden Handrücken gegen den Rahmen drückt. Macht man das eine Zeit lang, kann man sich in den Raum stellen und die Arme scheinen von selbst nach oben schweben zu wollen.

So einen billigeren Versuch, etwas Natürliches als übernatürlich verkaufen zu wollen, hat man selten gesehen.

Dieses Experiment ist allerdings ein sehr netter Partygag. Nur bitte darauf achten, dass die Beteiligten noch stehen können *lol*

Die Stuhl-Levitation Selbstversuch

Dieses Experiment ist ähnlich wie die erste Variante der Stuhl-Levitation. Allerdings brauchen Sie hierfür keine Helfer – und sie können es jederzeit ausprobieren.

Heben Sie einen Stuhl an der Sitzfläche hoch. Achten Sie auf das Gewicht und merken Sie sich, wie hoch Sie ihn angehoben haben. Stellen Sie ihn wieder ab.

Nun richten Sie ihren Blick auf das obere Ende der Stuhllehne oder einige Zentimeter darüber – konzentrieren Sie sich auf diesen Punkt.
Nun heben Sie den Stuhl erneut an – er sollte sich um einiges leichter anfühlen.

Wenn Sie möchten, können Sie zusätzlich die Formel vom Löffel-Experiment oder die Informationen der anderen Stuhl-Levitation mit einfließen lassen.

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